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aktualisiert am 13. Dez 04 19:55

26. Oberfränkische Schulschachmeisterschaft
am Samstag 11.12.2004 in Wunsiedel

Archiv: 2003 in Ebermannstadt / 2002 in Coburg

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OBERFRÄNKISCHE MEISTERSCHAFT IM WUNSIEDLER GYMNASIUM

Schulschach bewegt die Massen ......

Das Luisenburg-Gymnasium Wunsiedel war Gastgeber für eine der größten Schulsport-Veranstaltungen in Oberfranken: 61 Mannschaften aus 16 Schulen ermittelten in fünf Wettkampfklassen die Schachmeister des Bezirksverbands. Über 300 Mitwirkende durften sich über ein perfekt organisiertes „Event“ freuen.

WUNSIEDEL – Schulschach bewegt die Massen: Vor dem Gymnasium rollten voll besetzte 50-Mann-Busse aus Bamberg und Kronach an. Mehrere Klassenzimmer wurden für gut sechs Stunden zu Turniersälen umfunktioniert. Und ungezählte Helfer hinter den Kulissen sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Die Meisterschaft war ohne Frage ein Großereignis, wie es die altehrwürdige Schule selten erlebt hat.

Wer sich in den Räumen umschaute, sah zwar nicht immer hochklassiges Schach, aber immer ehrlich gekämpften Denksport. Auch Partien, in denen es um nichts ging, wurden nicht so schnell verloren gegeben. Die meisten Spiele wurden bis zum triumphalen Matt – oder aber zum bitteren Patt – ausgerungen. Sieben Runden hatte jede Mannschaft im Laufe des Turniers absolvieren – das wusste Schulleiter Bruno Kraus bei der Siegerehrung zu würdigen: „Ich bewundere euch alle“, sagte er. „Dieses Turnier war eine größere Leistung als mancher Schultag.“

Dass alles so reibungslos lief, daran hatten die Wunsiedler maßgeblichen Anteil. Bürgermeister Karl-Willi Beck als Schirmherr hatte weit im Vorfeld der Meisterschaft die finanzielle Unterstützung der Stadt signalisiert, die unter anderem einen Imbiss und ein kostenloses Getränk für alle Mitwirkenden ermöglichte. Bei der Eröffnung hieß er besonders Ludwig Zier willkommen, den Leiter der Schachabteilung der SpVgg Wunsiedel. Beck bezeichnete den Blindenmeister als „Initial für das Schach in Wunsiedel“.

Viele fleißige SpVgg-Helfer hatten am Tag zuvor die letzten Vorbereitungen getroffen und waren auch – neben anderen Vereinsspielern aus der Region – als Schiedsrichter und Betreuer im Einsatz. Die Fäden der Organisation hielt das eingespielte Tandem Wolfgang Siegert (Kulmbach) und Klaus Steffan (Pegnitz) vom Schachbezirk Oberfranken in der Hand. Sie meisterten auch die schwierige Situation, als zu den 55 vorangemeldeten Mannschaften kurz vor Turnierbeginn noch sechs hinzu kamen. Der Wunsiedler Schulschachbetreuer Ernst Raithel trug ebenfalls einen großen Teil dazu bei, dass die Bilanz am Ende äußerst positiv – „pannenfrei“ – ausfiel.

Wunsiedler Schulen schickten sechs Mannschaften in die Turniere, die die Mannschaften aus dem Westen Oberfrankens zahlenmäßig dominierten. Aus Bamberg, Coburg, Lichtenfels, Kronach, Ebermannstadt und Forchheim waren sie angereist zum Kampf um Punkte, Pokale und Platzierungen. Aus Hochfranken waren leider nur die Wunsiedler dabei. Für drei Teams aus Forchheim, Coburg und Kronach wurde der Traum vom Titelgewinn wahr - die übrigen drei Meistertitel aber blieben in Wunsiedel.

In der Grundschul-Konkurrenz war die Jean-Paul-Schule aus der Festspielstadt klarer Favorit. WM-Teilnehmer Oliver Zier, René Stingl, Marcus Oberle und Tobias Groschwitz ließen keinen Zweifel an ihrer Dominanz aufkommen: Ihnen gelang das Kunststück, in allen sieben Runden mit 4:0 zu gewinnen. Eine sensationelle Vorstellung, die nicht nur für die bayerische, sondern auch für die deutsche Meisterschaft hoffen lässt. Kenner trauen diesem Quartett den Gewinn des deutschen Meistertitels zu. Einen Pokal, Urkunden und das Ticket für die bayerische Meisterschaft ergatterte auch die Mannschaft des Luisenburg-Gymnasiums in der Wettkampfklasse III (Mittelstufe). Ein Garant für den Meistertitel war Verena Zier am Spitzenbrett, die alle sieben Partien gewann. Aber auch Christian Küffner, André Küspert und Matthias Wurdack zeigten hervorragende Leistungen, so dass die Mannschaft mit 14:0 Punkten verdientermaßen Erster wurde. Schon vor dem Turnier standen die Mädchen des Luisenburg-Gymnasiums als Meister fest: Sie waren die einzige reine weibliche Mannschaft. Das Quartett schlug sich auch außer Konkurrenz in der Wettkampfklasse III mehr als beachtlich. Selina Reithmeier, Jasmin Amato, Katja Ricke und Stephanie Heym sicherten sich den dritten Platz. Bemerkenswert auch der Vizemeister-Titel des Gymnasiums-Teams in der Wettkampfklasse IV (Unterstufe). Sven Küspert, Jan Rogler, Sandra Heß und Debütant André Müller kämpften bis zuletzt vorne mit. Am Ende wurde es in der „WK IV“ dramatisch: Vor der letzten Runde waren vier Mannschaften punktgleich. Aus dem Vizemeisterteam ragte Jan Rogler mit einer 100-prozentigen Punktebilanz heraus. Den vierten Platz in der Grundschul-Klasse erreichte die zweite Mannschaft der schachbegeisterten Jean-Paul-Schule. Christoph Braun, Alexandra Heym, die erst siebenjährige Isabella Groschwitz und Justus Braune waren sogar drauf und dran, noch aufs „Treppchen“ zu klettern – den dritten Platz verpassten sie nur knapp. Und dann war da noch eine Wunsiedler Premiere: Die Sigmund-Wann-Realschule stellte sich erstmals dem oberfränkischen Wettbewerb. Vor zwei Monaten erst hat sich an der Realschule eine Schachgruppe gegründet, nun kam die Mannschaft in der Wettkamppfklasse III auf Anhieb zu zwei Siegen. Hier traten an: Anton Pflug, Christian Kern, Daniel Keß, Charlott Czemenys und Adam Häckel. Nach der Siegerehrung entbrannte ein Kampf um die aktuellen Tabellen, die jeder Teilnehmer mit nach Hause nehmen konnte. Und dann stiegen sie wieder in ihre Autos und Busse – nach einem wahrlich bewegenden Tag. Für die meisten war klar: Im Dezember 2005 sind sie wieder mit von der Partie bei der oberfränkischen Schulschach-Meisterschaft, die dann in Kronach ausgetragen wird.

JAN FISCHER